Dem breiten Publikum ist die Smartphonebank Number26 durch einen Eklat bekannt geworden. Vor einigen Wochen kündigte der Anbieter Hunderten Kunden das Konto, weil sie zu oft Geld abgehoben hatten. Das Start-up aus Berlin hatte zwar mit kostenlosem Geldabheben geworben, war aber auf Dauer nicht bereit, die Gebühren für Vielabheber zu tragen.
Die ganz auf junge Smartphonenutzer ausgerichtete Bank führte daraufhin ein Limit für kostenloses Geldabheben ein. Wer mehr als fünf Mal im Monat abhebt, muss nun selbst bezahlen. Manche Kunden dürfen sogar nur dreimal kostenlos abheben. Klingt nicht gerade attraktiv. Dennoch gilt Number26 in der boomenden Fintech-Branche technologiebasierter Finanzunternehmen als ganz heißer Scheiß.
N26-Gründer Valentin Stalf (links) und sein Team: Maximilian Tayenthal, Matthias Oetken, Christian Rebernik und Markus Gunter, der neue CEO der N26 Bank (von links)
© N26
Mit Banklizenz am großen Rad drehen
Im Juni investierten namhafte Investoren 40 Millionen US-Dollar in die vergleichsweise junge Firma. Und in dieser Woche ist aus dem Start-up ganz offiziell eine eigenständige Bank geworden. Wie die Berliner am Donnerstag mitteilten, hat Number26 die begehrte Vollbanklizenz der Europäischen Zentralbank erhalten. "Wir haben mit unserer Mobile App schon ein großes Ausrufezeichen gesetzt. Die Banklizenz ist für uns der nächste große Schritt", sagt Gründer Valentin Stalf dem stern.
Bislang hatte N26, wie die Bank nun offiziell heißt, die Dienste des Zahlungsdienstleisters Wirecard in Anspruch genommen. Jetzt kann sie komplett eigenständig agieren - und den großen Finanzinstituten aus der analogen Welt gehörig Konkurrenz machen.
N26 soll paneuropäische Bank werden
Und genau das hat Valentin Stalf vor. Er will junge Menschen in ganz Europa dazu bringen, ihre Bankgeschäfte über seine Smartphone-App abzuwickeln. "Wir wollen eine paneuropäische Bank mit mehreren Millionen Kundenwerden", sagt Stalf. Derzeit hat N26 rund 200.000 Kunden, vor allem in Deutschland und Österreich. Nun will Stalf kräftig expandieren: In drei bis fünf Jahren will er die Millionenmarke knacken. Zielgruppe sind die 18- bis 35-Jährigen.
Mit der frisch erworbenen Banklizenz kann N26 unabhängiger und schneller agieren. Neue Produkte und Services können unkomplizierter eingeführt werden, geplant sind beispielsweise Kredite, die in Echtzeit gewährt werden. Auch die Kosten können geringer gehalten werden, ein entscheidender Punkt um neue Kunden zu gewinnen. "Die Kosten für ein Girokonto sind bei uns fünf bis zehn Mal niedriger als bei anderen Banken", sagt Stalf. Allerdings: Nicht für jeden Kunden ist das N26-Konto kostenlos. Wenn die Bonität des Kunden nicht ausreicht, erhebt N26 eine Kontoführungsgebühr von sechs Euro im Monat.
Und auch die Begrenzung beim Geldabheben dürfte Kundenabschrecken. Auch wenn man sich bei Partnern wie Rewe oder Penny unbegrenzt kostenlos Geld auszahlen lassen kann."Wer seine Bankgeschäfte gerne auf dem Smartphone abwickelt und die besten Finanzprodukte mit einem Klick benutzen will, sollte zu uns kommen", sagt Valentin Stalf. "Wem es wichtiger ist, ausschließlich gratis am Geldautomaten abzuheben, der ist woanders besser aufgehoben.".
QUELLE: STERN.DE
Wer steht hinter N26?
N26 ist eine Marke der N26 GmbH, eines FinTech-Unternehmens aus Berlin. Im Januar 2015 als NUMBER26 gestartet, haben sich seit dem mehr als 200.000 Kunden bei N26 angemeldet. Ein Team von Finanzexperten, Partnern und international anerkannten Investoren hilft uns bei der Umsetzung unserer Vision, Europas einfachstes und bestes Banking Erlebnis zu schaffen.
Hat N26 eine Banklizenz?
Die N26 Bank GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von N26, hat im Juli 2016 von der Europäischen Zentralbank die offizielle Banklizenz erhalten, die N26 mit allen vorgeschriebenen Sicherheitsstandards und Kompetenzen ausstattet.
QUELLE: N26.COM